Straßenbeleuchtung später anschalten?

Eine Bürgerin kam auf uns GRÜNE zu und fragte, ob man vor dem Hintergrund der Energiekrise die Straßenbeleuchtung in der Gemeinde Kirchlinteln nicht später anschalten und früher ausschalten könne um Strom zu sparen. Wir finden diese Idee sehr gut und haben sie direkt aufgenommen. Konkret sind wir mit der Idee an die politische Gruppe und auch an die Verwaltung gegangen. Doch eines wurde sehr schnell klar: So einfach ist das nicht!

Die Verwaltung teilte in der letzte Sitzung vom Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Bauen und Breitband einige Eckdaten mit: So existiert beispielsweise kein Kataster über die Straßenlaternen und die Gemeindeverwaltung kann die Gesamtzahl der Laternen nur auf Basis von Zählungen einiger Ortsvorsteher*innen schätzen. Man geht davon aus, das rund 1100 Straßenlaternen mit ca. 18 verschiedenen Lichtköpfen in der Gemeinde aufgestellt sind. Die Laternen werden über eine zentrale Rundsteuerung von Bremervörde aus über Rundsteuerempfänger geschaltet, die nicht umprogrammiert werden können. Leider wissen weder die Gemeinde, noch die Stadtwerke Verden, noch die EWE, wie die über 50 Rundsteuerempfänger eingestellt sind. Die Empfänger müssten für eine Anpassung ausgetauscht und erneuert werden.

Eine Anpassung der Schaltzeiten ist daher mit sehr großem Aufwand verbunden und kann nicht durch die Gemeindeverwaltung mit dem Bauhof alleine umgesetzt werden, sondern ist nur in Zusammenarbeit mit EWE (Stromnetzbetreiber) und Stadtwerke Verden (Stromlieferant) möglich.

Die Verwaltung teilte darüber hinaus mit, dass die Gemeinde für Strom – im Gegensatz zu Gas – bis Ende 2023 einen garantierten Fixpreis hat. Zwar könne kurzfristig kein Strom eingespart werden, aber zumindest würden auch keine zusätzlichen Kosten entstünden. Vielmehr wolle sich die Gemeinde darauf konzentrieren, den Wärmeverbrauch in den kommunalen Gebäuden zu reduzieren. Die Gemeinde sieht hier viel mehr Möglichkeiten Energie zu sparen, kurzfristig messbare Erfolge zu erzielen und eine Überbelastung des Haushaltes durch steigende Gaspreise zu reduzieren.

Wir GRÜNE begrüßen jede Art der Einsparung, weil dies nicht nur den knappen Haushalt schützt, sondern auch ein Beitrag zum Klimaschutz ist. Doch von einer kurzfristigen Verkürzung der Straßenbeleuchtungszeiten müssen wir uns wohl verabschieden – auch wenn das Thema nicht vergessen ist und wir mit der Gemeindeverwaltung weiter daran arbeiten, hier effizienter und moderner zu werden.

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