Und es geht doch…Agrarwende JETZT 1. April 20234. April 2023 So heißt der Film, der am Mittwoch, dem 29.03.2023 im Lintler Krug gezeigt wurde. Der Untertitel des Films macht die Brisanz des Themas sehr deutlich, denn dort wird gefragt, ob wir die Welt ernähren können, ohne die Erde zu zerstören. Die Länge des Films forderte die Ausdauer des Publikums heraus, aber das Beispiel der sich seit 35 Jahren entwickelten Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch-Hall (BESH) war es wert. Ruddolf Bühler, ein Hohenloher Bauernrebell in der 14. Generation, gelang es fast 1600 Bauernfamilien der Region für seine Vision zu begeistern. Er ermöglichte damit den Wandel der gesamten Region in ein ökologisches sowie kulturell und finanziell erfolgreiches Gegenmodell zur industriellen und rein gewinnorientierten Agrarwirtschaft. Durch Direktvermarktung profitieren jetzt Metzger, Bäcker, Käser, Handwerker und natürlich die artgerecht gehaltenen Nutztiere und die Umwelt. Die vom Aufgeben bedrohten Kleinbauern haben jetzt ihr Auskommen. Die Konsumenten haben einen direkten Zugang zu hochwertigen, biologischen Lebensmitteln, die wunderbar nach einem guten Gewissen der Umwelt gegenüber schmecken. Die Agrarwende über die sich Politiker*innen immer noch streiten ist hier längst Realität. Mit fairen Preisen für Bauern und Verbraucher sowie gesunden Tieren und Lebensmitteln. Nach dem Film wurde nicht nur mit Vertreter*innen der biologisch und konventionell arbeitenden Landwirtschaft leidenschaftlich und kontrovers diskutiert, sondern auch mit interessierten Besucher*innen. Veränderungen beginnen in den Köpfen der Menschen und das geht nur mit Visionen und Mut. Alte Denkmuster und Pfade müssen dafür verlassen werden, wenn wir eine andere Art der Landwirtschaft entwickeln wollen. Und die ist mehr als überfällig. Die Klimakatastrophe mit Überschwemmungen, Hitzewellen, Stürmen, Wassernot, brennenden Wäldern und Artensterben überall auf der Welt, macht ein Umdenken zwingend und ganz schnell notwendig. Dieser Wechsel kann aber nur gemeinsam gelingen. Und hier kann jede und jeder von uns mit seinem Einkaufsverhalten und weiteren Lebensausrichtung dazu beitragen.